BMS mit aktivem Balancing für Serienverschaltete Zellen
Simulationsparameter
BMS Status
Zellzustände mit BMS-Balancing
Gesamt: 11.25 V | Avg: 3.75 V
BMS & Balancing: Prinzipien und Funktion
Ein Battery Management System (BMS) überwacht, schützt und optimiert Batterien. In Serienverschaltungen ist eine Hauptaufgabe das Balancing, welches Spannungs- und Ladezustandsunterschiede zwischen Zellen ausgleicht.
BMS-Funktionen
1. Zellüberwachung: Kontinuierliche Messung von Spannung, Strom und Temperatur jeder Zelle
2. Schutzfunktion: Abschaltung bei Überschreitung kritischer Werte (V < Vmin oder V > Vmax)
3. Balancing: Angleichen der Zell-Ladezustände für maximale Packkapazität
Arten des Balancing
- Passives Balancing:
- Überschüssige Energie von Zellen mit hohem SoC wird in Wärme umgewandelt (über Widerstände).
- Einfach und kostengünstig, aber energieineffizient.
- Funktioniert typischerweise nur am Ende des Ladens oder im Ruhezustand.
- Aktives Balancing:
- Energie wird von Zellen mit höherem SoC zu Zellen mit niedrigerem SoC umverteilt (über DC-DC-Wandler).
- Deutlich effizienter, aber komplexer und teurer.
- Kann in allen Betriebszuständen (Laden, Entladen, Ruhezustand) arbeiten.
Vorteile des BMS mit Balancing
Ohne BMS/Balancing:
- Frühzeitiger Abbruch von Lade-/Entladezyklen durch einzelne schwache/starke Zellen
- Überladung/Tiefentladung einzelner Zellen bei Nutzung bis zur Gesamtspannungsgrenze
- Nutzbare Packkapazität wird durch schwächste Zelle begrenzt
- Zunehmende Ungleichgewichte über Nutzungsdauer
- Reduzierte Lebensdauer durch Zellschäden
Mit BMS/Balancing:
- Bessere Nutzung der verfügbaren Packkapazität
- Sicherer Betrieb durch Überwachung jeder Zelle
- Abschaltung vor Überschreitung der Grenzwerte
- Angleichung der Ladezustände für gleichmäßigere Alterung
- Signifikant verlängerte Packlebensdauer
- Erhöhte Zyklenzahl und Energiedurchsatz
Was man in der Simulation beobachten kann:
- BMS-Funktion: Aktivieren/Deaktivieren Sie das BMS und beobachten Sie Lade-/Entladeverhalten. Ohne BMS stoppt die Simulation ggf. nicht bei Zellgrenzwerten.
- Balancing in Aktion: Bei aktiviertem BMS gleichen sich die SoC-Kurven über die Zeit an. Die Balancing-Anzeigen über den Zellen werden aktiv.
- Schutzmechanismus: Bei aktiviertem BMS stoppt der Vorgang, bevor eine Zelle Vmax oder Vmin überschreitet (Statusmeldung "BMS: ...").
- Balancing-Methoden: Aktives Balancing ist (in dieser Simulation) effizienter und gleicht die Zellen schneller an als passives Balancing (welches hier vereinfacht dargestellt ist).
- Nutzbare Kapazität: Mit BMS kann der Lade-/Entladevorgang länger dauern, da schwächere Zellen unterstützt bzw. stärkere gebremst werden, bis alle Zellen ihre Limits erreichen.
- Strom-Plot: Beobachten Sie den Gesamtstrom (linke Y-Achse) und die viel kleineren Balancing-Ströme (rechte Y-Achse, nur aktiv bei Balancing).
Praxisrelevanz des BMS
In modernen Anwendungen wie Elektrofahrzeugen, Energiespeichersystemen und Unterhaltungselektronik ist ein BMS unverzichtbar. Bei großen Packs mit hunderten von Zellen ist aktives Balancing besonders wichtig, da selbst kleine Unterschiede zwischen Zellen die Gesamtkapazität drastisch reduzieren können.
Das BMS ist ein Hauptgrund, warum moderne Lithium-Batterien trotz ihrer hohen Energiedichte sicher betrieben werden können.